Erfahrungsbericht von Lasse Gerken (Anwaltsstation)

Lasse Gerken

Anwaltsstation,
01.04.2023 – 31.12.2023,
OLG Schleswig / LG Lübeck

Ausbilder: RA Philip Seehusen

Meine neunmonatige Rechtsanwaltsstation wollte ich bei einem Strafverteidiger absolvieren, der im besten Falle auch noch andere Bereiche abdeckt. Bei meiner Suche nach einer geeigneten Station stieß ich hierbei auf die Kanzlei Seehusen. Herr Seehusen ist nicht nur Strafverteidiger, sondern auch Fachanwalt für Steuerstrafrecht und im Verkehrsrecht tätig. Ich bewarb mich, wurde kurz darauf zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und empfand die Gesamtumstände als so vielversprechend, dass ich mich für die Kanzlei Seehusen als Ausbildungsstätte entschied.

Nach Absolvierung der dreiwöchigen Einführungs-AG begann dann meine Station. Ich wurde unkompliziert und freundlich in das Kanzleiteam aufgenommen und war schnell in den Kanzleialltag integriert. Die zu erledigenden Aufgaben waren lehrreich, dabei konnte ich mir auch selbst aussuchen, in welchem Bereich ich als nächstes tätig werden wollte. Herr Seehusen nahm sich viel Zeit für mich und besprach meine Ausarbeitungen ausführlich mit mir, wobei der Schwerpunkt darauf lag, mir die Arbeit als Rechtsanwalt in der Praxis näherzubringen. Besonders bereichernd war auch zu sehen, wie die zuvor angefertigten Schriftsätze dann auch tatsächlich praktische Auswirkungen hatten, was zuvor als Student, aber auch als Referendar eher selten der Fall war.
Die Mandantengespräche waren ebenfalls immer wieder eine spannende und vielseitige Erfahrung, bei welchen ich aktiv teilnehmen durfte, wenn ich mich zuvor in die Akte eingearbeitet hatte. Auch hierbei durfte ich mir aussuchen, an welchen Gesprächen ich teilnehmen wollte (natürlich nach vorheriger Absprache mit den Mandanten und deren Zustimmung).
Interessant und anschaulich war die Kommunikation mit Behörden wie dem Finanzamt und der Staatsanwaltschaft und besonders die Kooperation im Ermittlungsverfahren, um ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis herauszuholen.
Die mündlichen Verhandlungen, welche größtenteils vor Strafgerichten stattfanden, waren abwechslungs- und lehrreich. So war es spannend zu erleben, wie Herr Seehusen eine zuvor gründlich ausgearbeitete Strategie in der Praxis verfolgte und damit auch Erfolg hatte. Auch die Kommunikation mit den Mandanten war im gerichtlichen Umfeld besonders interessant.

Auch abseits der Anwaltsarbeit war die Station in der Kanzlei Seehusen durchweg eine angenehme Erfahrung. Es stand immer eine Auswahl an Getränken und Snacks sowie Obst und Gemüse zur Verfügung. Regelmäßig wurde zusammen gekocht oder gemeinsam auswärts Mittag gegessen. Auch der gemeinsame Besuch der Kieler Woche und das ausgedehnte „Frühstück“ am nächsten Tag sind mir sehr angenehm in Erinnerung geblieben. Gleiches gilt für die Weihnachtsfeier, welche ebenfalls viel Spaß gemacht hat und zu welcher auch ehemalige Referendare eingeladen wurden.

Insgesamt habe ich die Rechtsanwaltsstation als beste Station meines Referendariats empfunden und bin froh, mich für Herrn Seehusen als Ausbilder entschieden zu haben!